Petra Kuhles

Geliebtes Wesen

Als sie sich 1922 begegneten, war Virginia Woolf Anfang 40 und am Beginn ihrer Karriere, Vita Sackville-West Anfang 30 und eine viel gelesene Schriftstellerin. Vita - extrovertiert und nonkonformistisch, Virginia -zurückhaltend und sensibel. Zwei Frauen, die sich gegenseitig anziehen, faszinieren, sich für einander interessieren, aber auch gnadenlos kritisieren. Zwei Schriftstellerinnen, die einander mit Respekt und Humor begegnen. Zwei Menschen, die einander erkennen, verstehen und lieben. Eine Beziehung, die bis zu Virginias Freitod im Jahr 1941 andauert.


Mehr als 500 Briefe schrieben sich Vita und Virginia, in denen sie keinen Aspekt ihres Lebens ausließen. Durch die für diesen Abend ausgewählten Briefe und Tagebuchaufzeichnungen wird spürbar, wie die Beiden aufeinander wirkten und wie sie die Welt wahrnahmen; wie sie unter ihrer Trennung litten und wie dieses Leid Motor ihrer literarischen Schaffenskraft wurde. Ein Dialog aus der Distanz, der gerade dadurch so viel Nähe und Intimität zulässt."


"Mit der szenischen Lesung „Geliebtes Wesen – Virginia Woolf und Vita Sackville-West“ boten die Düsseldorfer Schauspielerinnen Petra Kuhles und Christiane Lemm einen fulminanten Auftakt. Mal bittend, mal boshaft: Mehr als 500 Briefe schrieben sich Woolf und Sackville-West, in denen sie nicht nur ihre gegenseitige Anziehung, sondern auch ihre Ablehnung ausdrückten. Ungewöhnlich ging die Lesung los, vom Band ertönten die Stimmen der Sprecherinnen, die nach einigen Minuten die Zuhörer mit in diese außergewöhnliche Beziehung nahmen.

Kerzenschein, Pergamentrollen, Buchstabenbilder, Schreibfedern, alte Lüster: Im verwunschenen Ambiente des Scriptoriums fiel es leicht, völlig abzutauchen und sich auf die Stimmen und ihre Geschichte einzulassen. „Ich versuche, mich für Dich zu erfinden“, schrieb Woolf ihrer Geliebten in der Anfangsphase ihrer Liebe. Die Energie und Spannung wurde kraftvoll und lebendig von Kuhles (Virginia Woolf) und Lemm (Vita Sackville-West) transportiert. Entwicklungen in der Beziehung verdeutlichten sie zudem durch Positionswechsel. Und als Woolf am Ende den Freitod wählt, kehrte Petra Kuhles dem Publikum ihren Rücken zu und blickte auch ihre Geliebte nicht mehr an. Ergriffenes Schweigen, dann tosender Applaus der Zuhörer. Ein mehr als gelungener Start im „kleinen kulturellen Kleinod“. nd

Rezension Solinger Tagblatt




Besucher*innen über den Abend:


„Es war ein wunderbarer Abend, mehr Theater als Lesung. Bin total begeistert! Habe gleich alle meine Virginia Woolf Bücher aus dem Regal geholt, werde jetzt noch lesen.“ 

(06.03.2015, Düsseldorf)


„Die Auswahl der Texte, die Interpretation - Eine tolle Veranstaltung!“

(08.03.2015, Düsseldorf)


„Spannend, bewegend, überzeugend!“

(29.08.2015, Berlin)


„Ihre Auseinandersetzung mit diesen Briefen, das Herausfiltern und die einfache und doch eindringliche Umsetzung in szenischer Form. Klasse!“

(18.10.2015, Düsseldorf)


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